Cellulite – wie fest ist Ihr Bindegewebe?

Oder wie flüssig ist Ihre Lymphe, wie fest sind Ihre Muskeln? Und wie gut arbeitet Ihr Stoffwechsel und wie effizient ist Ihre Versorgung des Körpers mit essentiellen Bausteinen? Wie gut kann Ihr Körper sich selbst entgiften? All das sind die Lösungspunkte für das Thema Cellulite. Eine Herausforderung, die man lösen kann, indem man sich auf die Ganzheit unseres Körpersystems fokussiert.

Gesundheit ist auch Ansichtssache: denn die Lebensweise spiegelt sich im Körper wieder.

Grit Eismann

Cellulite (Orangenhaut) ist eine Bindegewebsschwäche. Sie entsteht im Unterhautfettgewebe als Pölsterchen mit leichter Stauung der Lymphe: Bindegewebige Kollagenstränge durchziehen gitterartig das Fettgewebe. Bei Hormonveränderungen innerhalb des Menstruationszyklus schwellen diese Fettkammern mehr oder weniger an und machen so die Form der Kollagenbänder sichtbar. Cellulite ist also auch durch das Hormon Östrogen bedingt.

Letztlich ist Cellulite verschlacktes, übersäuertes, unterversorgtes und nicht-bewegtes Bindegewebe.

Cellulite betrifft fast nur Frauen, da diese mehr und grössere Fettzellen als Männer haben. Die gitterförmige und senkrecht zur Oberhaut verlaufende Struktur des Bindegewebes ist darauf ausgerichtet ist bei Schwangerschaft sich bis um ein zehnfaches auszudehnen und im Fall einer Schwangerschaft Nahrungsreserven zu bilden. Übergewicht oder ein schwaches Bindegewebe begünstigen Cellulite schon in jungen Jahren. Mit fortschreitendem Alter sind 80 bis 90 % der Frauen betroffen.

Nun wird gegen die Cellulite fleissig gecremt, geknetet, massiert, gerollt, gebadet, vieles eingenommen und sogar Fett operativ abgesaugt. Aber all das mit mässigem Erfolg und meist nicht von Dauer: von Dauer sind die grossen Kosten.

Grundsätzlich ist eine entsprechende Veranlagung genetisch bedingt, aber aufgrund der Erkenntnisse der Epigenetik wissen wir, dass bei Beachtung einer gesunden Lebensweise auch Cellulite nicht oder nicht in grossem Masse auftreten muss und entsprechend auch verschwinden oder reduziert werden kann.

Was also genau ist wirklich sinnvoll zu tun?
Im Prinzip ist es ganz einfach: wir sollten uns unserer Art Mensch gerecht verhalten.

  1. Bewegen

Sitzen ist das neue Rauchen. Wir sind nicht zum Sitzen geboren. Unsere ursprüngliche Natur ist auf Bewegung ausgerichtet: täglich, an der frischen Luft und länger als 5 Minuten. Als Jäger und Sammler sind wir täglich mehrere Kilometer gelaufen. Klar ist das heute nicht immer möglich. Aber täglich 20-30 min an der frischen Luft(!) liegen bei guter Planung ganz sicher drin…denn 20-30 min am Handy, vorm Fernseher usw. sind ja auch möglich.

  1. Krafttraining: Muskeln und Faszien aktivieren

Unsere Muskeln hängen nicht nur an uns, damit sie da so hängen, sondern sie wollen gebraucht werden. In ihnen befinden sich die Mitochondrien – unsere KRAFTwerke: durch ihre Anfeuerung wird in unserem Körper Energie freigesetzt. Und der Muskel ist mit den Faszien die körperliche Struktur, die dem Körper eine knackige Form gibt. Zudem steigert sich der Stoffwechsel mit der Muskelmasse. Und die Faszien (=unser Bindegewebe) sind die Strukturen, die den Muskel zu einem schönen prallen Paket schnüren. Stundenlang auf dem Crosstrainer vor sich hinschleichen, bringt eben nicht den gleichen Effekt.

  1. Vermeiden von Genussmitteln

Genussmittel wie Nikotin, Kaffee und Alkohol verengen die Gefäße – das kann Cellulite fördern. Der Hautstoffwechsel ist bei Cellulite eh schon beeinträchtigt, da Blut und Lymphe aufgrund der Stauung nicht mehr gut fliessen können. Industrieller Zucker und Süssstoffe sind ebenso zu vermeiden. Neben dem, dass sie den Fettgehalt unseres Körpers sehr steigen lassen, fördern sie eine chronische, niedriggradige Entzündung im Körper. In dessen Folge wird das Fettgewebe knüppelhart. Also alles in Massen und mit GENUSS benutzen.

  1. Ernährung

Bezüglich der Ernährung gibt es heutzutage extrem viele Konzepte, aber nicht jedes ist für jeden geeignet. Ich empfehle bei der Ernährung einige Grundsätze zu beachten und ansonsten gut auf seinen Körper zu hören: Wie fühlt man sich nach einer Mahlzeit? Essen soll uns lebendig machen. Ist das nicht so, so ist jeder aufgefordert zu forschen, was der Auslöser war. Es gibt hierzu keine absolute Wahrheit, nur die eigene Erfahrung zählt.
Der Darm ist der Spiegel unserer Haut: eine artgerechte Ernährung ist also ein Schlüsselfaktor für unsere (Haut)Gesundheit. Wir sind weder Kühe, noch Ziegen, noch Raubtiere noch künstliche Wesen. Genetisch ähneln wir immer noch stark unseren Ahnen, die sich als Jäger und Sammler ihre Nahrung täglich erarbeiten mussten. Das heisst: Nahrung so naturbelassen und unverarbeitet wie möglich: viel Gemüse und Obst als Rohkost: und zwar so frisch, saisonal und regional wie möglich/Fette: keine Transfette, einen hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren (Walnüsse, Leinöl)/wenn Fleisch: dann ab und zu und in guter Qualität ohne Hormone, Antibiotika u.a. schädigende Zusatzstoffe. Keine Milch: wir sind schliesslich keine Kälber, die von 35kg auf 300 kg in wenigen Monaten wachsen müssen. Die Wachstumshormone in der Milch begünstigen natürlich auch in uns das Wachstum jeglicher Zellen, also auch der Fettzellen. Auch Getreide ist kritisch zu betrachten: Lektine (Eiweissstrukturen) machen die Darmwand löchrig (leaky gut) und so können auch schädliche Stoffe die Darmwand passieren und unsere Gesundheit schwächen.

  1. Umweltgifte

Umweltgifte, die wir vermeiden können, sollten wir aus unserem Alltag streichen. In der Kosmetik: Silikone (dichten die Haut ab und beeinflussen negativ den Hautstoffwechsel), Parabene (östrogenähnlich, begünstigen Cellulite). Weichmacher aus Plastik haben auch eine östrogenähnliche Wirkung und fördern damit Cellulite. Es gibt gute Apps, mit denen man die Inhaltsstoffe in Produkten prüfen kann (ToxFox, CodeCheck).

  1. Stressreduktion; keine Crashdiäten

Zu viel negativer Stress lässt den Cortisolspiegel nach oben schnellen und begünstigt damit Fetteinlagerungen vor allem am Bauch. Und Crashdiäten bringen nichts ausser dem bekannten Jojo-Effekt: Fett lagert sich noch schneller ein und die Dellen sind wieder da.

  1. Massagen, gezieltes Benutzen von Faszienrollen, Kälteanwendungen

Tägliches Trockenbürsten, richtiges Anwenden von Rollenden mit geeigneten Faszienrollen und kaltes Duschen (langsam von 15 s auf 30 s steigern) helfen sehr, bereits bestehende Cellulite zu verbessern.

Hier in der Praxis biete ich eine spezielle Entsäuerungsmassage an, die sehr unterstützend bei Cellulite hilft. Zudem zeige ich Ihnen, wie man zuhause selber mithilfe von Faszienrollen diesen Effekt verstärken kann.

       8.  Anregen des Lymphflusses und der natürlichen Entgiftung

Da ein Lymphstau mitverantwortlich ist, damit sich Cellulite ausprägen kann, ist es ganz wichtig diese wieder zum Fliessen zu bringen. Ebenso entscheidend ist es, dass unsere Entgiftungsorgane Leber, Niere, Haut, Lunge sanft angeregt werden, wieder ihre natürliche Funktion aufzunehmen. Oft arbeitet eines dieser Organe oder auch mehrer nicht optimal, so dass Schlackstoffe im Bindegewebe verbleiben. Beginnt man aber zu entgiften, kann es bei falscher Herangehensweise zu einer Rückvergiftung kommen. Auch hier sollte lieber fachgerechte Beratung und Unterstützung zur richtigen Entgiftung und Ausleitung in Anspruch genommen werden. Mithilfe von Phytotherapeutika, homöopathischen Arzneimitteln und anderen komplementärmedizinischen Mitteln und Anwendungen können hier sehr gute Erfolge erzielt werden.

       9.  Zufuhr essentieller Körperbausteine  mit Hilfe von Vitalstoffen

Leider sind unsere heutigen Lebensmittel nicht mehr von der Qualität, dass sie uns vollständig mit den nötigen essentiellen Bausteinen versorgen.

Auch Bio ist leider kein Garant mehr für eine vollständige Versorgung. Unsere Böden sind grösstenteils ausgelaugt und die andern Umweltgifte in Luft und Wasser, Strahlungen u.v.m. tun ihr übriges, um die Qualität unserer Lebensmittel stark zu beeinträchtigen.

Bei Cellulite fehlt es oft am nötigen Kollagen, einem Eiweiss, dass speziell das Gerüst unseres Bindegewebes aufbaut. Zudem liegen zu meist noch Mangel von Vitaminen und Mineralien vor. Es braucht mindestens 0.5 g Vitamin C, um Cellulite zu verbessern. Zudem fehlt es oft an den Mineralien Kalium, Kalzium und Magnesium – die Helfer für eine gute Entsäuerung. Und unsere Hormone freuen sich über ausreichend Vitamin E, D und auch B3.

Frauen, die hormonell verhüten haben zudem oft einen Mangel an Magnesium, Zink und B-Vitaminen.

Lassen Sie sich in meiner Praxis fachgerecht und individuell über ein ganzheitliches Therapiekonzept beraten! Ich freue mich, Sie hierbei unterstützen zu dürfen.

Grit Eismann, dipl. Heilpraktikerin TEN und Klass. Homöopathie, LifeCoach, BewegungsCoach                                          20.08.2020

Quelle: de.wikipedia.org, www.hautkongress.de (Tag 2: Selin Lefkeli)